Hausratten, Mäuse, Feldmäuse … Diese Nager sind die schwarzen Schafe in Betrieben und Einrichtungen mit Publikumsverkehr. Zur Bekämpfung dieser Schädlinge ist es ratsam, einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen. Wie gehen diese Schädlingsbekämpfer und Experten für «Pest Management» vor? Erklärungen.

Nagetiere sind ein Schreckgespenst für Unternehmen. Sie können nicht nur Gebäude, sondern auch Verpackungen und Fertigerzeugnisse beschädigen und schwere Krankheiten wie Leptospirose übertragen. Deshalb ist es wichtig, Rattenvorkommen zu erkennen und diese sogenannten Schädlingspopulationen zu regulieren. Ratten und Mäuse zu vertreiben ist die Aufgabe von Schädlingsbekämpfern (im Englischen spricht man hier auch von «pest control» bzw. «pest management»).

Die Beauftragung einer Schädlingsbekämpfungsfirma ermöglicht eine effektive Kontrolle der Schädlingspopulationen und die anschliessende Ausrottung der Schädlinge. Der Abschluss eines Schädlingsbekämpfungsvertrages mit einer Fachfirma ist im Übrigen für alle Einrichtungen mit Publikumsverkehr obligatorisch. Dies ermöglicht ihnen, ihre Massnahmen zur Schädlingsbekämpfung zu dokumentieren.

Je nach Standort, und je nach der dort ausgeführten Tätigkeit oder seiner Grösse gibt es unterschiedliche Methoden zur Bekämpfung der Nager.

Placebo und chemisches Mittel im Wechsel

Die erste Methode der Rattenbekämpfung besteht in der abwechselnden Anwendung von Placebos und Bioziden (bei Nachweis) an Orten, die von Ratten frequentiert werden. Erstere sind entweder Blöcke aus geschrotetem und gepresstem sowie paraffiniertem Getreide oder Gele und Beutel mit öliger Paste.

Sie enthalten jeweils UV-Tracer. Nimmt der Nager das Placebo auf, hinterlässt sein Urin Spuren davon. Mithilfe einer UV-Lampe kann der Schädlingsbekämpfer dann feststellen, in welchen Bereichen sich die Schädlinge aufhalten. Dann beginnt die Biozidphase.

Es werden die gleichen Produkttypen eingesetzt, jedoch mit einem zusätzlichen chemischen Wirkstoff, der die Nager tötet. Aus Gründen des Gesundheitsschutzes und des Kontaminationsrisikos werden die Produkte in sicheren, verschlossenen Stationen aufbewahrt. Nach Abschluss der Behandlungsphase bringt der Hygienetechniker wieder Placebos aus, sodass nicht mehr chemische Produkte verwendet werden als nötig.

Fallen

Die zweite Methode der Rattenbekämpfung ist das Aufstellen von Rattenfallen. Es gibt zwei verschiedene Arten davon. Mechanische Fallen oder Nagergitter sollen die Nager mit einem Duftköder anlocken. Hierbei handelt es sich um kleine Kunststoffteile, die mit einem Produkt getränkt sind, das durch seinen Geruch Nagetiere anlockt.

Wenn sie in die Falle gehen, werden sie sofort getötet. Die toten Tiere müssen nur noch entsorgt werden. Diese Technik eignet sich besonders für Betriebe, die ihre Produktionsräume frei von allergieauslösenden Produkten halten wollen.

Die andere Art von Mausefalle, die der Rattenbekämpfer anbietet, ist die Klebefalle, d. h. eine Pappe, die mit einem Klebstoff versehen ist, der die Nagetiere anzieht. Auch sie werden in gesicherten Bereichen aufgestellt. Die schädlichen Tiere werden schnell gefangen und getötet. Auch hier kommt der Hygienetechniker regelmäßig vorbei, um die toten Tiere zu entfernen

Ergänzende Lösungen

Manchmal können ergänzende Lösungen rund um Gebäude, insbesondere in der Lebensmittelindustrie, zum Schutz der Anlagen eingesetzt werden. Es gibt Multi-Fangboxen, die das Auftreten von Nagetieren stark reduzieren können.

In ihnen können bis zu 50 oder 60 Mäuse oder 30 Ratten durch Elektroschock oder Ertränken gefangen werden. Darüber hinaus werden Geräte zur Erzeugung seismischer Wellen und Ultraschallsender auf den Markt gebracht, die Nagetiere durch Vibrationen oder Ultraschall vertreiben sollen.

Innovation durch Vernetzung

Zu den neuesten Innovationen in der Rattenbekämpfung gehören jetzt auch vernetzte Boxen. Kurz gesagt sind diese Geräte mit Sendern ausgestattet, die den Schädlingsbekämpfer alarmieren, sobald ein Schädling auftaucht.

Es gibt also viele Möglichkeiten, um Nagetiere effektiv zu vertreiben. Ein Rattenbekämpfungsvertrag kostet in Frankreich durchschnittlich 900 Euro pro Jahr, sowohl für die Vorbeugung als auch für die eigentliche Bekämpfung. Eine lohnende Investition!